Security4Mobility – 5 Fragen an Dr. Martin Beißer

Mobilität ist das Schlüsselthema unserer Zeit. Sichere Software trägt dazu bei, dass die Entwicklung und Absicherung sowie die (Business-)Prozesse von Fahrzeugen jeglicher Art sicher und zuverlässig funktionieren. Ziel ist es, dass Technologie- und Domänen-Grenzen verschwinden, wobei immer der Service für den Nutzer im Vordergrund steht. Am 26. Juli 2022 diskutieren wir mit führenden Experten aus Wissenschaft und Industrie über die Qualität von sicherer Softwareentwicklung für die Mobilität von morgen – beim Expertentreffen Security4Mobility.
Im Interview gibt Dr. Martin Beißer, MBT-Evangelist & Testexperte bei sepp.med, Einblicke in die Zusammenhänge zwischen der neuen Cybersecurity-Norm ISO/SAE 21434 und der ISO 26262 für die Fahrzeugindustrie.
Warum nehmen Sie an der Veranstaltung teil? Was erwarten Sie sich?
Dr. Martin Beißer: Das Thema Cybersecurity im Automotivbereich wird immer drängender. Wie damit umzugehen ist, ist aber noch lange nicht so klar, wie z. B. bei der funktionalen Sicherheit. Ich erwarte mir daher spannende Diskussionen zu den Ansätzen in unterschiedlichen Organisationen.
Welche Innovationen erwarten Sie für die Mobilität der Zukunft?
Dr. Martin Beißer: Im Automobilbereich wird das wohl die Umstellung auf das elektrische Fahren sein. Die damit verbunden Probleme z. B. in der Ladeinfrastruktur werden aber noch zu lösen sein.
Im ÖPNV erwarte ich eine deutliche Vereinfachung im Tarifdschungel und in der Interaktion. Fahren ohne physikalisches Ticket und ohne lästiges Check-in und Check-out sollten zum Standard werden.
Muss mich als Entwickler die Cybersecurity-Norm ISO/SAE 21434 interessieren?
Dr. Martin Beißer: Ja, natürlich. Die Norm beschreibt, wie Cybersecurity-Risiken zu identifizieren, zu bewerten und vor allem wie sie im Entwicklungsprozess zu behandeln sind. Das ist ganz ähnlich wie für die funktionale Sicherheit und die ISO 26262. Als Entwickler sollte ich wissen, wie ich diesen Gefahren bereits bei der Implementierung begegnen kann.
Wozu braucht man die ISO/SAE 21434 Cybersecurity-Norm – es gibt doch schon die ISO 26262 für die Fahrzeugindustrie?
Dr. Martin Beißer: Die ISO 26262 behandelt im Wesentlichen die funktionale Absicherung. Sie sagt sehr wenig zur Cybersecurity aus. Genau deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Anforderungen bezüglich Analyse, Prozess und Umsetzung zur Vermeidung der Gefahren durch unfreundliche Aktionen gefordert sind.
Warum sollte ich am Security4Mobility teilnehmen?
Dr. Martin Beißer: Methoden und Verfahren zur Behandlung von Cybersecurity-Gefahren werden derzeit in vielen Firmen entwickelt. In dieser Veranstaltung kann man sich dazu austauschen und erfahren, was getan werden müsste und was der Stand der Technik ist.