40 Jahre sepp.med – Ein Rückblick mit Lothar Koob

Lothar Koob hat bereits sehr früh die Entwicklung der sepp.med gmbh – oder besser damals der S.E.P.P. GmbH – miterlebt und entscheidend beeinflusst. Als Leiter des Siemens-Bereiches MR, Ultraschall, hat er Sepp Prester (Franz-Josef Prester, Gründer der sepp.med gmbh) die vielversprechenden Perspektiven einer Zusammenarbeit aufgezeigt.
Wann hat die Zusammenarbeit mit sepp.med begonnen?
Lothar Koob: 1982
Welche Themen, mit denen sich sepp.med damals befasste, haben Dich überzeugt?
Lothar Koob: Das damals neue bildgebende Verfahren MR erforderte eine sehr komplexe digitale Steuerung, die im Wesentlichen auf Microprozessor Technology aufgebaut war. Dies ergab einen hohen Grad an Flexibilität, um die ständig wachsenden Anforderungen an die Technik zu erfüllen. S.E.P.P. hatte zu diesem Zeitpunkt genau das richtige Software-Know-how und trotz der relativ jungen Technologie auch schon die notwendige Erfahrung.
Für welche konkreten Projekte wolltest Du das sepp.med Know-How einsetzen?
Lothar Koob: Digitale Steuerung der MR-Anlage. Siemens war in direkter Konkurrenz unter anderem mit GE und „time to market“ war ein entscheidender Faktor bei der Markteinführung. Es war wichtig, mit kreativen Lösungen den technischen Herausforderungen gerecht zu werden. Trotz des Zeitdrucks musste das MR System zuverlässig sein und mögliche Fehler schnell erkannt und korrigiert werden.
Was hat Dich in diesem Zusammenhang am meisten beeindruckt?
Lothar Koob: Herausragende Eigenschaften waren die Flexibilität und Zuverlässigkeit. In der Zusammenarbeit war S.E.P.P. fast ein integraler Teil des Siemens-Teams. Dadurch ergab sich eine Synergie, Begeisterung für die Aufgabe und Motivation mit gemeinsamem Teamgeist.
Bei welchen weiteren Projekten hast Du sofort an sepp.med gedacht?
Lothar Koob: Die Zusammenarbeit mit S.E.P.P. war aus Siemens-Sicht sehr erfolgreich, und daher war klar, dass bei ähnlichen Projekten mit Bedarf an Software-Know-how und Kapazität S.E.P.P. ein hervorragender potenzieller Partner war.
Mit welchen kreativen Lösungen hat Dich sepp.med besonders beeindruckt?
Lothar Koob: Wie schon erwähnt – wichtig war die Teamarbeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität bei der Bereitstellung von Software-Kapazität, um schnell auf Anforderungen reagieren zu können. Sicherlich waren auch viele kreative Lösungen dabei.
Konntest Du sepp.med auch in andere MedTech-Bereiche von Siemens weiterempfehlen?
Lothar Koob: Habe ich sicherlich gemacht. Ich kann mich jedoch nicht mehr an spezifische Themen oder Abteilungen erinnern. Nachdem ich MR-Marketing und danach das gesamte MR übernommen habe, war ich dann nicht mehr in Entwicklungsthemen im Detail involviert.
Was möchtest Du sepp.med für die nächsten 40 Jahre mitgeben?
Lothar Koob: Aufgrund der Tatsache, dass sepp.med nunmehr 40 Jahre erfolgreich war, muss ich annehmen, dass Vieles richtig gemacht wurde. Ich hoffe, dass die am Anfang so wichtigen Eigenschaften, wie oben erwähnt, wesentlich zum Erfolg beigetragen haben und Teil der Firmen- und Geschäftskultur sind und für die nächsten 40 Jahre auch bleiben.
Herzlichen Dank an Lothar Koob, dass er sich die Zeit genommen hat, unsere Fragen zu beantworten.
Über Lothar Koob
1973 bis 1998: Siemens Med
1973 bis 1976: R&D SIREP (Erlangen)
1976 bis 1979: Productmanager SIREP (Cheshire, CT, USA)
1979 bis 1981: Grundlagenentwicklung (Erlangen)
1981 bis 1989: MR R&D (Erlangen)
1989: MR Marketingleiter (Erlangen)
1990 bis 1992: MR Geschäftsgebietsleiter (GM) (Erlangen)
1992 bis 1998: Ultraschall Geschäftsgebietsleiter (GM) (Issaquah, WA, USA)
1998 bis 2001: Präsident bei Zeiss Humphrey (Dublin, CA, USA)
2001 bis 2006 Executive VP bei Analogic (Peabody, MA, USA)
2007 bis 2014 Partner bei ExteraPartners (Cambridge, MA, USA)